Zur Verkehrsberuhigung im Vogelsanggebiet in Saarlouis hat die Stadtverwaltung nach einer ersten Ortsbegehung konkrete Vorschläge erarbeitet. Die beabsichtigten Lösungen haben Oberbürgermeister Roland Henz und Baubeigeordneter Manfred Heyer nun den Anwohnern in einem weiteren Ortstermin auf Initiaitve des SPD-Ortsvereins Saarlouis-Innenstadt vorgestellt.
Allgemeine Zustimmung fanden die Maßnahmen, die den Zugang zur Vogelsangschule sicherer machen sollen. Die Planungen sehen vor, den Entenweg an den Einmündungen zur Taubenstraße beidseitig mit Pollern zu versehen und so dort ein Parken auf den Bürgersteigen unmöglich zu machen. Die Einfahrt in den Eingangsbereich der Schule soll durch eine Schranke verhindert werden. Außerdem wird im Kreuzungsbereich Taubenstraße/Sperberweg/Graf.-Werder-Straße die Bushaltestelle von der Verkehrsinsel stadtauswärts in die Taubenstraße hinein verschoben und dort auch ein Fußgängerüberweg angelegt.
Schwieriger gestalten sich die Lösungen im Bereich zwischen Soutyhofstraße und Metzer Straße, wo im „Möwenweg“, in der Straße „Im Vogelsang“ und im „Elsterweg“ die Geschwindigkeitsbegrenzung vielfach beträchtlich überschritten wird. Bezüglich des Möwenwegs stimmte man daran überein, dass hier das Problem durch den Einbau von Schwellen gelöst werden kann. Strittig blieben hingegen die Lösungsansätze, die hinsichtlich des „Elsterweges“ und der Straße „Im Vogelsang“ diskutiert wurden. Die von einigen Teilnehmern ins Gespräch gebrachte Schrankenlösung stieß bei anderen auf Bedenken, da man eine Verlagerung des Problems befürchtet. Hier soll nun – so der Oberbürgermeister - die Ortspolizeibehörde ein Verkehrskonzept erarbeiten, das eine Gesamtlösung anstrebt und solche Auswirkungen verhindert.
In der Straße „Im Vogelsang“ werden in Verlängerung der dort bereits bestehenden Stellplätze die Rasenflächen mit Kunststoffrasengittern in Parkplätze umgewandelt. Heyer betonte, dass diese Lösung keine vollständige Beseitigung des Rasens beinhalte, sondern lediglich ein Reduzierung des Grüns. Umstritten blieb die Absicht, vor den Häusern der Schwarzbachstraße 1 bis 7 den Parkstreifen so umzugestalten, dass dort eine Queraufstellung möglich wird. Vor einer Realisierung werde in jedem Falle eine Anhörung der Anlieger stattfinden, versicherte der Beigeordnete.
In der Soutyhofstraße soll künftig auf dem Bürgersteig vor dem Spielplatz ein Drängelgitter das Parken verhindern. Als „Raserstrecke“ kann diese Straße indes nicht gelten. Dies haben Messungen ergeben, die auf Antrag der „Interessengemeinschaft Soutyhofstraße“ durchgeführt worden waren.
Die Reneauldstraße, die im kommenden Jahr im Zuge von Kanalbaumaßnahmen auch eine neue Fahrbahndecke erhält, ist als Vorfahrtsstraße ausgeschildert. Die Forderung, zur Verkehrsberuhigung auf dieser lang gezogenen, schnurgeraden Strecke die Rechts-vor-links-Regelung einzuführen, wirft im Hinblick auf den Linienverkehr der Kreisverkehrsbetriebe rechtliche Fragen auf, die zunächst geklärt werden müssen. Allgemeine Zustimmung fand die Entscheidung, hier die Zuwegung, die in die Industriestraße führt, in eine Sackgasse umzuwandeln und damit den bisherigen Durchgangsverkehr zu unterbinden. Aufgegriffen wird von der Verwaltung auch der Vorschlag, vor der Einmündung der Graf-Werder-Straße einen Zebrastreifen anzulegen. An dieser Stelle überqueren die Schüler, die aus der Wallerfanger Straße kommen, auf dem Weg zur Vogelsangschule die Reneauldstraße.
Klage führten Anlieger der Reneauldstraße darüber, dass Berufspendler den vorderen Bereich zur Wallerfanger Straße ganztägig zum Dauerparken nutzen, wodurch an diesen Stellen eine Straßenreinigung permanent verhindert wird. Hier will der Oberbürgermeister auf dem Verhandlungswege eine Lösung suchen.
Angeregt wurde auch, in der Wallerfanger Straße wieder eine Druckampel einzurichten, wie sie dort bei den Straßenbaumaßnahmen installiert war. Da es sich hier um eine Landesstraße handelt, ist eine Realisierung nur in Abstimmung mit dem Land und der Kreispolizeibehörde möglich, aber nach Einschätzung des Beigeordneten unproblematisch.
Durch Verhandlungen will man auch erreichen, dass sich die Fahrschulen bei der Auswahl ihrer Übungsstrecken nicht weiterhin auf Wohnstraßen im Vogelsanggebiet konzentrieren, sondern sich künftig stärker verteilen. Anlieger hatten sich beklagt, dass Fahrschulen aus dem ganzen Saarland in ihren Straßen das Ein- und Ausparken übten, was zu einer unzumutbaren Belästigung führe.
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